Startseite

Reisebericht

Die Filme

Brescello

Filmszenen

damals & heute

Die Kirche

Das Kreuz

Das Museum

Fernandel

Gino Cervi

Bücher

Grüße aus der

Kleinen Welt

Links

Gästebuch

Andere

Reiseberichte

Seiten Info’s

 Giovanni Guareschi

Zeitungsberichte

Kontakt

Regie: Henri Verneuil

Drehbuch: Marcel Pagnol

Musik: Raymond Legrand

Bild: André Germain

Erstaufführung: 25.09.1953

Eine Marcel Pagnol-Filmproduktion

Paris im Verleih der Tirol-Film

Darsteller:

Fernandel

Jaqueline Pagnol

Saturnin Fabre

Mireille Perrey

Pauline Carton

Géo Dorlis

Arius

Berval

Personen:

Dardamelle, Architekt

Francine, seine Frau

Psychiater

Isabelle

Hausmädchen

Léveillé

Bürgermeister

Kommisar

In weiteren Rollen:

Nina Myral, Arnaudy, Renée S. Passeur

Meine Frau betrügt mich

Dardamelle ist ein vielbeschäftigter Architekt in Aix-en-Provence und sehr glücklich verheiratet mit Francine, einer sehr graziösen und sehr charmanten Blondine aus bestem Hause. Und obwohl Dardamelle fast zwanzig Jahre älter als seine Frau, leben die beiden wie die Turteltäubchen zusammen. Er verwöhnt sein Frauchen wie er nur kann und sie lässt es sich gerne und allzu selbstverständlich gefallen. Eines Tages aber, es war gerade in der Karnevalswoche, war das Glück plötzlich zu Ende, und der Unfriede zog bei den beiden ein. Ein Kleid, ein bezauberndes Modell aus Chiffon und Seide, war der Anlaß zu einem großen Ehekrach. Je schöner so ein Kleid ist, desto teurer ist es meistens auch und Dardamelle, dem man schon von weitem ansieht, dass er mit Geld sehr gut umgehen kann, machte einmal eine Ausnahme und sagte nein. Er wollte einfach nicht bezahlen, und das war zuviel für die schwachen Nerven seines verwöhnten Weibchens. Im Verlaufe eines temperamentvollen Disputs musste sehr viel Porzellan daran glauben, aber der Ehemann lachte nur darüber, denn das meiste davon hatte ihm sowieso nicht gefallen, und dann dachte er sich auch noch ganz vernünftig: Scherben bringen Glück. Man warf sich auch noch andere Schmeicheleien an den Kopf und plötzlich passierte er: Francine nannte ihren Mann einen Cocu. Ja, sie gab offen zu, dass sie ihn betrogen hatte. Dardamelle dachte zuerst nur an einen Scherz, schließlich musste er aber doch betrübt einsehen, dass Francine ihn tatsächlich betrogen hatte und dass er ein Cocu war, ein gehörnter Ehemann oder ein Hahnrei, wie man in Deutschland sagen würde. Aus Spaß wurde Ernst und im Gehirn des Architekten reifte ein sonderbarer Plan: er wollte sich rächen, er wollte sich revanchieren und Francine sollte es spüren. Äußerlich schien er sich nichts daraus zu machen. Er war die Liebenswürdigkeit selbst, und er erklärte seiner Frau sogar, dass er sich nicht einmal scheiden lassen wolle.

Wenn man ihn aber heimlich beobachtete, so konnte man doch feststellen, dass er ein anderer Mensch geworden war, ein Mann, der sich in der hässlichsten Rolle, die es nur geben kann, gar nicht wohl fühlte. Zum Erstaunen aller Bekannten und zum Entsetzen seiner Frau und seiner Verwandten erzählte Dardamelle in den nächsten Tagen allen Leuten, dass ihn seine Frau betrogen hat und dass er ein Cocu sei. Auf seinem Haus sogar brachte er ein großes Schild an mit der Inschrift: „Hahnrei erster Klasse!“ die Bevölkerung des Städtchens hatte eine Sensation. Einige bejubelten ihn, die anderen schüttelten den Kopf. Im Ernst glaubte keiner an die Wahrheit, denn man hielt das Ganze nur für einen besonders originellen Karnevalsscherz des Architekten, der immer schon mit seinen Ideen aus der Rolle fiel. Nur die Freundinnen Francines wussten natürlich, dass alles stimmte, und dass Francine ihren Mann mit dem Gutaussehenden Bankbeamten Gaston betrogen hatte. Eine im Parkhotel vergessene Reisetasche bestätigte auch Dardamelle unumstößlich diese Tatsache, denn heimlich hatte er doch immer noch an einen Scherz geglaubt. Seine „Süße Rahe“ wuchs langsam zu einem Skandal an und selbst der Bürgermeister, der Pfarrer, der Polizeikommissar, die Frauenvereine und die einzelnen Parteien nahmen Anteil an Dardamelles Geschick.

Die einen predigten Moral, die anderen erinnerten an seinen guten Ruf und schließlich sorgte der Bürgermeister sogar dafür, dass ein Psychiater den Architekten besuchte. Francine, ihre Freundinnen und die Verwandten waren mit dieser Maßnahme sofort einverstanden. Man wartete sogar darauf, dass der Arzt den „Kranken“ sofort mitnehmen und dass man so die Situation noch retten könnte. Alles scheiterte aber an der raffinierten Schläue des Patienten, der am Ende feststellen musste, dass er zwar normal dafür aber der Psychiater nicht ganz richtig im Kopfe war. Ein Umstand, der durch die begleitenden Wärter auch noch bestätigt wurde, denn die beiden beaufsichtigten ihren Herrn auf Schritt und Tritt, um ihn vor Dummheiten zu bewahren. Man hat also Pech gehabt und Dardamelle konnte sich weiter an seinen Racheplänen erfreuen; er beabsichtigte sogar eine Partei zu gründen, die nach seiner Meinung im Parlament sehr viel zu sagen hätte, denn immerhin gibt es sehr, sehr viele betrogene Ehemänner (Cocus) in Frankreich. Den Höhepunkt seiner Rache aber bildete eine besondere Attraktion: in seiner Werkstatt ließ der Architekt einen Wagen der Cocus für den Karnevalszug anfertigen und alle betrogenen Ehemänner sollten dabei mitmachen. Am Festtag selbst erregte der Wagen geradezu sensationelles Aufsehen.

Um den singenden und tanzenden Dardamelle gruppierten sich die angesehensten Männer der Stadt und feierten einen überlegenen Sieg über ihre Frauen und dann geschah es plötzlich: Dardamelle fiel in eine Ohnmacht, aus der er erst wieder in den Armen seiner unglücklichen Francine erwachte. Beide hatten viel zu gestehen, zu verzeihen und zu bereuen und nach einer Abrechnung mit dem Liebhaber Gaston, der von der Masse als wahrer Übeltäter erkannt und verurteilt wurde, gab es am Ende doch wieder ein glückliches und versöhntes Ehepaar. Für seinen Karnevalswagen bekam Dardamelle vom Festkomitee sogar den ersten Preis zugesprochen als Anerkennung für seine unergründliche Phantasie und auf dem anschließenden Bankett eröffnete er allen Anwesenden, dass es von Anfang an nur seine Absicht war, einmal dass Problem des Ehebruchs in die Öffentlichkeit zu zerren, um Männern und Frauen die Augen zu öffnen. Dabei hätte es aber beinahe einen Bruch in seiner Ehe gegeben, der aber durch die Liebe der beiden Ehegatten überbrückt wurde.

Filme mit Fernandel

Fernandel

Startseite

______________________________________________

___________________________